Aber "O" Schreck, auf einmal waren mehr Interessenten als Instrumente da!
Auch hier fand sich eine Lösung: Tuba und Zugposaune wurden doppelt besetzt, dass heißt, eine Woche nahm der eine das Instrument mit nach Hause, in der nächsten der andere.
In der heutigen Zeit eine unmögliche Vorstellung. So traf man aber eine gesunde Auslese, denn der hartnäckigere von beiden setzte sich mit der Zeit durch.
So musste sich auch Gerhard Kropf, der leider nicht mehr unter uns ist, den Bass mit jemandem teilen.
In seinem Tagebuch, das kürzlich gefunden wurde, steht im Oktober 1954 eingetragen:
"Heute habe ich den dicken Bass bekommen."
Aber es war damals wirklich nur ein ganz kleiner, nämlich eine "halbe" Tuba.
Die ersten Proben wurden im Taufraum der Martinikirche durchgeführt und schon im Spätsommer 1955 bei der Einweihung des Jugendheimes an der Essener Str. trat der Posaunenchor mit einem ersten kleinen bescheidenen Programm auf.
Dem Umzug aus dem Taufraum in das Jugendheim stand nichts mehr im Wege. Ständiger "Gast" bei den Proben war der damalige Küster Herr Huhn.
Er beobachtete uns, mit welchem Fleiß und Elan wir die Choräle für den sonntäglichen Gottesdienst einübten.
Auch wie die Instrumente gehalten wurden, war ihm nicht gleichgültig.
Hielt jemand mal sein Horn etwas liebevoll fest, kam sofort der Ausspruch:
"Der hält sein Instrument, als wenn er seine Braut im Arm hat."